
Was träumt der Teufel
Gina Pietsch & Hannes Zerbe
Lieder und Texte von Peter Hacks
Die Presse meint:
Gina Pietsch beginnt mit
„Was träumt der Teufel”,
eine der vielen gelungenen Vertonungen ihres Pianisten Hannes Zerbe.
Es folgen der bekannte Brief an Brecht, „Los Campesinos” und der Brief an Kipphardt zum Thema Spanienlieder. Dann spricht sie einen Abschnitt aus „Moritz Tassow”, der Bühnenraum scheint ihr zu klein zu sein, aber keine Geste ist zufällig. Alles trägt sie mit beherrschter Energie vor, und sie verfügt in ihren Interpretationen über opulente Ausdrucksmöglichkeiten. Wie sie „Von den Rechten des Weibes” darbietet, da stockt einem der Atem ... dann das hervorragend vertonte „Du sollst mir nichts verweigern”. Ob Gedichte, Briefe (an Enzensberger, Kerndl, Mierau), Szenen, Lieder (Asriel, Eisler, Krtschil, Kuhl, Bredemeyer), Anekdoten, Kinderlieder – Gina Pietschs künstlerische Leistung in diesem stimmig dramaturgisierten Programm ist überwältigend. Das Publikum lauscht mit großer Spannung und applaudiert beglückt.”
Hannes Zerbe
- Pianist und Komponist
- Studium an den Musikhochschulen Dresden und Berlin
- 1985-87 Meisterschüler für Komposition an der Akademie der Künste der DDR bei Paul-Heinz Dittrich
- spielte mit namhaften Musikern des zeitgenössischen Jazz wie Leo Wright, Charlie Mariano, Willem Breuker, Klaus Koch, Lauren Newton, Bernd Konrad, Vladimir Tarasov, Tony Oxley
- gründete 1979 die HANNES-ZERBE-BLECHBAND, die neben eigenen Kompositionen vor allem Werke des 20. Jahrhunderts spielte
- Arbeit mit elektronischer Musik, mit Musik-Text-Projekten (Brecht, Bachmann, Fried, Queneau, Schwitters, Volker Braun, Robert Gernhardt, Heiner Müller) in Zusammenarbeit mit Schauspielern und Sängern
- seit 1996 Leitung der Berliner Big Band JAZZORCHESTER PROKOPÄTZ, wofür er komponiert und arrangiert
- darüber hinaus Kompositionen für Gesang, Kammermusik, Sinfonieorchester, Hörspiel, Theater und Film
Peter Hacks
- Dramatiker, Lyriker, Essayist
- geboren 1928, in Breslau, gestorben 2003 bei Groß Machnow
- promovierte 1951 in München, ging 1955 nach Berlin, DDR
- einer der originellsten und kunstfertigsten deutschen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts
- Seine Markenzeichen: schärfste politische und ästhetische Urteile und beißender Witz- gekleidet in vollendete sprachliche Form. Das gilt für Dramen, Gedichte und Essays wie für seine Kinderbücher. Lange Zeit war er der meistgespielte Dramatiker in beiden deutschen Staaten, mit 50 Stücken, erfolgreichen wie „Der Frieden” oder „Schlacht bei Lobositz”, Welterfolgen wie „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe”.
Nicht selten unverstanden oder missverstanden, weil zu dicht an DDR-Gegenwart, siehe „Moritz Tas-sow” oder „Die Sorgen und die Macht”, oder scheinbar vor ihr fliehend wie in seinen großen Klassikadaptionen, zum Beispiel der „Schönen Helena” und „Amphitryon”, war er Auseinandersetzungen und zeitweiligen Verboten ausgesetzt. Trotzdem sah er im Westen keine Alternative.
Seine „Jetztzeit”-Lyrik nach dem Fall der Mauer bestätigt das. Im Nachruf des Eulenspiegel Verlages auf den Tod von Peter Hacks heißt es: Er verkörperte politisch-philosophisch bewusstestes Künstlertum, Intelligenz und Kühnheit, Geschmack, Gesittung, Stil, Haltung und ein tiefgegründetes Schaffensethos. Er war ein Dichter, der sich entschieden hatte: Es gibt nur zwei Parteien, die des Imperialismus und die des Sozialismus; und es kann nur Kunst oder Nichtkunst geben. Er war Schöpfer und bedeutendster Vertreter einer sozialistischen klassischen Literatur, die für Fortschritt und freie Entfaltung aller menschlichen Vermögen steht.